Die aktuelle unerträgliche Stimmungslage in Deutschland wird für den Havelschiffer Horst Rüder zu einem Alptraum, aus dem er schweißgebadet erwacht. „Das kann nicht so bleiben, da muss man was tun!“, stellt er entschieden fest. Doch was kann ein einzelner Mensch denn schon bewirken? Erst recht, wenn er zum „alten Eisen“ gehört. Als Schiffer ist Horst Rüder gewohnt, für Probleme Lösungen zu finden. Auf der Suche danach gerät er in einen Prozess der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, und dessen, was ihn geprägt hat. Was ihm all die Jahre Navigationshilfe war, wird zur lebendigen Erinnerung.
Wie kann ein mehrfach gemeinsam erlebtes historisches Gewalttrauma in die Fortsetzung der Verwirklichung des Traumes von einem friedlichen, respekt- und würdevollen Miteinanders auf Basis der Menschenrechte in Europa weitergelebt und ausgebaut werden, fragt die Inszenierung. Das Industriedenkmal Theaterschiff wird dabei zum Protagonisten des Abends. Soundcollagen aus O-Tönen und Texten ergänzen das Theatergeschehen.
Uraufführung am 22. September 2018 auf dem Theaterschiff Potsdam